Ein besonderer Mitarbeiter

Nickia Held ist als Ergotherapeutin im Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital tätig und entwickelte die Idee, Ernesto zum Therapiehund ausbilden zu lassen. In der ebenfalls im Franziskus tätigen Manuela Marquardsen fand sie eine erfahrene Hundetrainerin, die von der Idee ebenso begeistert gewesen ist und so begann Ernestos Ausbildung. Gemeinsam mit der Hygieneabteilung des Krankenhauses wurde ein Hygienekonzept erarbeitet und seither plant Nickia Held Gruppen- und Einzeltherapien mit Ernesto für Patientinnen und Patienten im altersmedizinischen Bereich, die von dieser Art der Therapie profitieren können. „Im Mittelpunkt stehen immer die individuell festgelegten Therapieziele der Patientinnen und Patienten. Wenn Ernesto dabei ist, blühen viele Menschen auf, werden zugänglicher. Wir können dann ergotherapeutische Übungen durchführen und die Alltagskompetenzen wieder stärken“, erklärt Nickia Held.

So können während einer Sitzung mit Ernesto Grob- und Feinmotorik, die bspw. durch einen Schlaganfall beeinträchtigt worden sind, gezielt trainiert und eine Verbesserung von Koordination und Handkraft erreicht werden. Das funktioniert spielerisch während der Beschäftigung mit dem Hund bspw. beim Vier-gewinnt-Spielen, Knoten lösen, beim Einsatz des Motorikwürfels oder dem Öffnen verschiedener Griffe. Auch die Sensibilität und Hirnleistung können gemeinsam mit Ernesto trainiert werden und der Hund schafft dabei einzigartige Momente, die besser im Gedächtnis gespeichert und auch wieder abgerufen werden können. Auch zu Menschen mit Demenz oder Depressionen, die sich häufig in ihre eigene Welt zurückziehen, findet Ernesto oft leichteren Zugang und kann diese wertfrei auf emotionaler Ebene abholen. „Er baut somit eine Brücke zu mir als Therapeutin. Es ist sehr schön, wenn das passiert und eher unzugängliche Menschen durch Ernesto zugänglicher für die notwendige Therapie werden“, freut sich Nickia Held.

„Wir behandeln in der Geriatrie zahlreiche multimorbide Patientinnen und Patienten und stellen tatsächlich fest, dass ein Therapiehund wie Ernesto einen positiven Einfluss auf den Genesungsprozess haben kann. Daher begrüße ich als Mediziner den Einsatz von Frau Held mit Ernesto sehr“, stellt Chefarzt Dr. Klaus Weil fest. Dem stimmen die Leitungen des Therapiebereiches, Sonja Husemann und Claudia Saad, geschlossen zu: „Wir waren sofort überzeugt, dass Ernesto für viele Patientinnen und Patienten eine große Bereicherung sein kann!“ Und so bewirkt der ziemlich spezielle Mitarbeiter Ernesto, der ursprünglich aus einem Tierheim in Portugal stammt, für einige Menschen ziemlich viel.

 


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