Stammzelltransplantationen
Stefan-Morsch-Station
Durch die Möglichkeit der Leukämiebehandlung mit Stammzellen auf unserer Stammzelltransplantationseinheit, der Stefan-Morsch-Station, konnten wir 2012 unser onkologisches Versorgungsspektrum um einen wesentlichen Punkt erweitern.
Bei einer Stammzelltransplantation werden Blutstammzellen von einem Spender an einen Empfänger übertragen. Bei der sogenannten autologen Stammzelltransplantation werden dem Patienten vor einer eventuellen Chemotherapie oder Bestrahlung gesunde Stammzellen entnommen und ihm nach der Behandlung wieder zugeführt. Eine allogene Stammzelltransplantation, der Austausch eigener Stammzellen gegen die eines Fremdspenders, wird vor allem bei verschiedenen Formen von Leukämieerkrankungen eingesetzt. Beide Formen der Stammzelltransplantation können im St. Franziskus-Hospital durchgeführt werden.
Um eine Abstoßungsreaktion gegen die körperfremden Zellen zu vermeiden, muss das Immunsystem der Patienten ausgeschaltet werden, weshalb sie zeitweise gegen Infektionen weitgehend ungeschützt sind. Um eine absolut keimfreie Umgebung für diese speziellen Bedürfnisse der Patienten zu erhalten, wurden die Räumlichkeiten der Stammzelltransplantationseinheit mit Schleusen vor den Patientenzimmern und einem speziellen Luftfiltersystem sowie Überdruckzimmern versehen.
Das ärztliche und pflegerische Personal wurde speziell für den Umgang mit Stammzellpatienten und unserem neuen hochmodernen Gerätepark geschult. Somit ist eine hochgradig professionelle Versorgung der Patienten im Flensburger St. Franziskus-Hospital sichergestellt.
Durch den Namen "Stefan-Morsch-Station" würdigen wir die erhebliche finanzielle Unterstützung der Stefan-Morsch-Stiftung aus Birkenfeld (Rheinland-Pfalz) bei dem insgesamt 775.000 Euro teuren Umbau der neuen Station. Die Stefan-Morsch-Stiftung engagiert sich seit 1986 für Leukämiepatienten und betreibt die erste deutsche Datenbank für potentielle Knochenmarks- und Stammzellspender.
Die Flensburger Krankenhäuser können als Medizinischer Klinik-Verbund durch diesen mit der Errichtung der Stammzelltherapieeinheit erreichten Meilenstein fortan als onkologischer Maximalversorger agieren. Das sehr enge multidisziplinäre Zusammenwirken der Fachdisziplinen beider Krankenhäuser ist der besondere Vorteil, der insbesondere krebserkrankten Menschen eine immer professionellere Behandlung von universitärem Format garantiert.